Am Steintor mit Blick zur Magdeburger Straße. Fotografiert von Gottfried Riehm.
Am Steintor mit Blick zur Magdeburger Straße. Fotografiert von Gottfried Riehm. Bild: Riehm 53

Mageburger Straße

Auch: Hindenburgstraße, Leninallee, Leninstraße

Verläuft von Nord nach Süd. Von Am Steintor bis zum Riebeckplatz. Zeitweise auch Hindenburgstraße und Leninallee (um 1950) benannt.

Die Magdeburger Straße ist eine stark befahrene Straße. Jedoch scheint ihre Bedeutung für den Verkehr in früheren Zeiten (im Verhältnis zur damaligen Verkehrsdichte) noch deutlich größer gewesen zu sein. Sämtlicher Verkehr zwischen Hauptbahnhof und vom Süden sowie Westen kommend in Richtung der nördlichen Stadtgebiete sowie nach Giebichenstein, Trotha und Kröllwitz musste über die ehemalige Magdeburger Chaussee fahren.

Stadtplan mit der Magdeburger Straße aus Hallesches Adreßbuch von 1929.
Stadtplan mit der Magdeburger Straße aus Hallesches Adreßbuch von 1929. Quelle

1873 wird die ehemalige Magdeburger Chaussee (ausgebaute Landstraße) zwischen Steintor (Am Steintor) und Leipziger Platz (Riebeckplatz) in Magdeburger Straße umbenannt. Doch auch Jahre später findet man den Begriff Magdeburger Chaussee noch häufiger. Es scheint als hätten die Hallenser längere Zeit keinen großen Unterschied zwischen den Namen gemacht.

Um 1873/74 muss es eine Umnummerierung der Hausnummer gegeben haben. So gibt es in der Magdeburger Chaussee im Jahr 1873 die Hausnummern 1 bis 18 und insgesamt 25 Hausnummern. 1874 gibt es in der Magdeburger Straße die Hausnummern 1 bis 52 mit insgesamt 34 bebauten Grundstücken und 18 Baustellen. Wobei beispielsweise die Nummern 1, 2 und 3 auch die Nummer 1, 2 und 3 blieben. Die alten Hausnummern 16, 17 und 18 zu den neuen Hausnummern 50, 51 und 52 wurden.

Laut Schultze-Galléra war die Magdeburger Chaussee einst mit hohen italienischen Pyramiedenpappeln bepflanzt. Ab 1875 pflanzte der Verschönerungsverein Linden, Ahorne, Rüstern und Eschen. 1881 legt der Verschönerungsverein die Grünflächen auf dem Platz am Steintor für 2.854 Mark an.

1876 beginnt die Universität den Bau der Kliniken auf der Westseite der Magdeburger Straße nördlich der Parkanlagen.

1880 wird der südöstliche Teil des Gottesackers eine Parkanlage und der nordöstliche Teil wird für den Bau eines Wasserturms freigeräumt. Der Turm wird 1881 erbaut.

1883 wird der Sommerweg der Magdeburger Straße gepflastert. Ein Sommerweg ergänzt eine etwas mehr als einspurige gepflasterte Straße um einen befestigten "Feldweg". Die Magdeburger Straße dürfte damit ab 1883 durchgehend zweispurig befahrbar gewesen sein.

Darstellung eines Sommerwegs an einer Chaussee. In Illustrierte Hallische Nachrichten vom 22. Juli 1933
Darstellung eines Sommerwegs an einer Chaussee. In Illustrierte Hallische Nachrichten vom 22. Juli 1933 - Quelle

1885 wird die Maille abgerissen und das Gelände wird bebaut.

1891 wird die elektrische Stadtbahn durch die Magdeburger Straße verlegt. Diese führt weiter über die Große Steinstraße, Marktplatz, Schmeerstraße und den Steinweg. Ab 1892 fuhren die Bahnen vom Steintor auch durch die Ludwig-Wucherer-Straße bis nach Trotha. Dies war noch vor der Eingemeindung von Trotha im Jahr 1900.

Die Magdeburger Straße vom Steintor aus gesehen. Blick Richtung Hauptbahnhof.
Die Magdeburger Straße vom Steintor aus gesehen. Blick Richtung Hauptbahnhof. Foto: Gottfried Riehm. Bild: Riehm 64

1903 erhielt die Magdeburger Straße elektrische Straßenbeleuchtung.

Quellen und Literatur

  1. Sigmar Baron von Schultze-Galléra: Topographie oder Häuser- und Strassen-Geschichte der Stadt Halle a. d. Saale, Zweiter Band - zweite Hälfte Vorstädte und Stadterweiterungen Nördlicher Halbkreis, Verlag Wilhelm Hendrichs Halle, 1923, Reprint Verlag Rockstuhl 2018, Seite 3ff

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